Neuer Klinikdirektor der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Magdeburg
Prof. Dr. med. Martin Durisin bringt umfangreiche Expertise in der HNO-Heilkunde und Tumorchirurgie nach Magdeburg.
Ab dem 1. April 2024 übernimmt Prof. Dr. med. Martin Durisin die Position des Direktors und Lehrstuhlinhabers der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie Kopf- und Halschirurgie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Zuvor war der 48-Jährige als stellvertretender Klinikdirektor und leitender Oberarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover tätig. Seit November 2022 hatte er bereits kommissarisch die Leitung der HNO-Klinik in Magdeburg inne und verantwortete die Bereiche Krankenversorgung, Forschung und Lehre.
Der Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde verfügt über langjährige klinische Erfahrung und spezialisierte Fachkompetenz in den Bereichen Kopf-Hals-Tumorchirurgie, plastisch-rekonstruktive Chirurgie und Trachealchirurgie. Seine klinischen Schwerpunkte umfassen weiter Otologie und Neurootologie, einschließlich Implantologie und Schädelbasischirurgie. Zudem hält er Zusatzbezeichnungen in Allergologie und Plastischer Chirurgie. In Hannover leitete Prof. Durisin über ein Jahrzehnt das Tumorteam und koordinierte das Kopf-Hals-Tumorzentrum.
Prof. Durisin erklärt: „Es ist mir eine große Freude, meine Arbeit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg fortzusetzen und zur Entwicklung der HNO-Heilkunde beizutragen. Die exzellente interdisziplinäre Zusammenarbeit am Campus sowie die hervorragenden Rahmenbedingungen bieten einzigartige Möglichkeiten für Innovation und Wachstum in Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Die Universitätsmedizin Magdeburg stellt somit für Kolleginnen und Kollegen einen verlässlichen Partner dar, um die Versorgung unserer gemeinsamen Patientinnen und Patienten ganzheitlich und auf höchstem Niveau zu gewährleisten.“
Foto: Prof. Dr. med. Martin Durisin.
Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD
Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der auditorischen Neuroprothetik und der chronischen Entzündung als Kern immunologisch getriebener Krankheitsbilder. In Magdeburg plant er Forschungsprojekte zur Entwicklung zellbasierter und gentherapeutischer Ansätze für die Hörrehabilitation sowie zur Beeinflussung der Neuroplastizität des Gehirns zu etablieren. „Als Klinikdirektor werde ich mich besonders für Forschungsaktivitäten im Bereich der translationalen Forschung engagieren. Ziel ist es, neue Erkenntnisse direkt in die Patientenversorgung einfließen zu lassen.“ Er betont weiter: „Die exzellente Forschungsinfrastruktur und starke Kooperationspartner vor Ort bieten ideale Voraussetzungen für innovative Ansätze in der medizinischen Forschung.“
Im Bereich der Cochlea-Implantation forscht Prof. Durisin aktuell an der Entwicklung stabiler Elektrodenparameter für die neurale Stimulation und der Evaluation des Interfaces zwischen Elektrode und Perilymphe. Durch die systematische Untersuchung der physikalischen und biologischen Einflüsse zielt er darauf ab, die Ursachen für das schlechte Hören mit Cochlea-Implantaten zu ergründen. Ergänzend werden in vitro-Zellkulturmodelle von Spiralganglienzellen durchgeführt. Das langfristige Ziel ist die Entwicklung eines Closed-Loop-Systems, das die elektrische Stimulation mit einem Cochlea-Implantat an die lokalen Bedingungen anpasst.
Nach anderthalb Jahren an der Universitätsmedizin Magdeburg resümiert der neue Klinikdirektor: „Ich habe in der Klinik, in Magdeburg und der Region einen wunderbaren Ort zum Leben und Arbeiten gefunden und blicke optimistisch in die Zukunft.“
Hintergrund
Um in Sachsen-Anhalt eine Professur an einer Universität zu erlangen, muss gemäß §36 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) ein Berufungsverfahren durchgeführt werden. Geeignete Kandidat:innen durchlaufen dabei ein umfangreiches Verfahren. Eine mit mehreren Expert:innen besetzte Berufungskommission begutachtet die Leistungen der Kandidat:innen in Forschung, Lehre und bei klinisch relevanten Professuren auch in der Krankenversorgung.